Ordo Equestris Reginae Caeli
Das Skapulier - Ordensgewand der Professen
Der Schutzmantel Mariens
„Die allerseligste Jungfrau verspricht den Trägern des Skapuliers die Erlangung des ewigen Lebens. Das ist die wichtigste Gnade überhaupt.” (Papst Pius XII.)
Ursprung
Das Skapulier (scapula = lat. Schulter) ist ursprünglich eine über die Schultern geworfene Arbeitskleidung für Mönche, die zur Arbeit auf dem Feld getragen und schließlich in vielen Orden (Benediktiner, Zisterzienser, Kartäuser, Dominikaner, Karmeliten, Pauliner …) Teil des Ordensgewandes wurde.
Segenszeichen
Symbole und Zeichen gehören von jeher zur christlichen Glaubenspraxis. Das Skapulier ist auf das Wort Jesu bezogen „Nehmt mein Joch auf Euch und lernt von mir“ (Mt 11,29).
Spirituelle Deutung - Die Verheißungen
Die spirituelle Deutung des Skapuliers geht auf den
Hl. Simon Stock, Ordensgeneral der Karmeliten, zurück. Dieser berichtet von einer Vision am 16. Juli 1251, in der ihm die Muttergottes dieses Kleidungsstück mit der Zusage ihres Schutzes überreicht habe.
Sie sagte: „Nimm hin, mein vielgeliebter Sohn, dieses Skapulier. Wer mit diesem Gewand bekleidet stirbt, wird das ewige Feuer nicht erleiden. Es ist ein Zeichen des Heils, eine Schutzwehr in Gefahren und ein Unterpfand des Friedens.“
Sie verknüpfte das mit der Zusage, dass alle, die dieses Skapulier tragen, sich um die ihrem Stand gemäße Keuschheit mühen und täglich das
»kleine Offizium der seligen Jungfrau Maria«
(oder auch den Rosenkranz) beten, versöhnt mit Gott sterben werden.
Anmerkung:
Nach der Überlieferung pilgerte Maria mit dem Jesuskind jeweils zum Berg Karmel im Heiligen Land. Aber bereits im Alten Testament hatte dieser Berg am Mittelmeer einen Bezug zu Maria. Der Prophet Elias hatte sich im 9. Jh. vor Christus an einer Quelle auf dem Berg Karmel niedergelassen. Als er nach dreijähriger Dürre um Regen betete, stieg über dem Meer eine kleine Wolke auf, welche immer größer wurde und endlich den ersehnten Regen brachte. Elias sah darin ein Zeichen der verheißenen Jungfrau, welche den ersehnten Erlöser bringen wird. Seit jener Zeit gab es auf dem Karmel Einsiedler, die um die Ankunft des Erlösers beteten. Daher steht der Karmel-Orden – gegründet in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts – seit jeher in enger Beziehung zu Maria.
Das "Samstagsprivileg"
Im Jahr 1317 erschien die allerseligste Jungfrau Maria Papst Johannes XXII. und versprach ihm, diejenigen, die ihr Skapulier tragen, im Fegefeuer zu trösten. Darüber hinaus schloss sie das Versprechen ein, spätestens am Samstag nach dem Todestag aus dem Zustand der Reinigung (Fegefeuer) befreit zu werden.
Sakramentale
Die katholische Kirche hat dieses Geschenk Mariens anerkannt und zum Sakramentale für alle Gläubigen erhoben. Der Himmel hat es immer wieder durch Wunder der Bekehrung und durch Schutz in großer Not für Leib und Seele bestätigt.
Die Bedeutung für uns
Wer das Skapulier trägt, drückt damit in erster Linie den Wunsch nach einem intensiven, persönlichen Gebetsleben aus. Zugleich ist es ein Zeichen unserer Zugehörigkeit zur Ordensfamilie und unserer Liebe zu unserer himmlischen Mutter. Schließlich ist es eine Art, Maria, unsere Königin des Himmels, zu verehren.
Es wäre jedoch vermessen, das Kleid Mariens zu tragen, ohne die gute Gesinnung, ihr auf dem Weg der Gebote Gottes und der Tugenden nachzufolgen.
Auf sie dürfen wir vertrauen. Das ist uns verheißen, wenn wir das Skapulier treu tragen:
Vor einigen Jahren wurde der 750 .Jahrestag der Überreichung des Skapuliers an den hl. Simon begangen. Der selige Johannes Paul II., der selbst von Jugend an das Skapulier getragen hat, äußerte sich über den religiösen Wert dieser Gewohnheit:
„Zwei Wahrheiten werden also im Skapulier offenbar: einmal der beständige Schutz der seligsten Jungfrau Maria nicht nur auf dem ganzen Lebensweg, sondern auch im Augenblick das Eingangs in die Fülle der ewigen Herrlichkeit; zum zweiten das Bewusstsein, dass ihre Verehrung nicht auf Gebete und Ehrenbezeigungen bei gewissen Anlässen zu beschränken ist, sondern ein »Habit« sein soll, das heißt ein immerwährendes Kennzeichen der eigenen christlichen Lebensführung, die von Gebet und Innerlichkeit, vom häufigen Sakramentenempfang und der konkreten Übung der geistlichen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit geprägt ist. Auf diese Weise wird das Skapulier Zeichen des »Bundes« und der beiderseitigen Gemeinschaft zwischen Maria und den Gläubigen. Denn es übersetzt konkret den Auftrag Jesu am Kreuz, den er Johannes und durch ihn uns allen hinsichtlich seiner Mutter gab, und wo er den Lieblingsjünger und uns ihr, unserer geistlichen Mutter, anvertraut hat.“
(Seliger Joh. Paul II., Botschaft an den Karmelitenorden anlässlich der Weihe des Jahres 2001 an Maria, 25.3.2001
Diese Überlegungen sind in den Worten enthalten, die der Zelebrant bei der Segnung des Skapuliers spricht: „[Gott], schau voll Güte auf deine Diener, die ehrfürchtig das Skapulier empfangen zum Lob der Dreifaltigkeit, zu Ehren der Muttergottes und bewirke, dass sie deinem göttlichen Sohn ähnlich werden. Bewirke, dass sie nach Vollendung ihres irdischen Lebenslaufes glücklich in die ewigen Wohnungen gelangen.“ (De benedictionibus, Nr. 1218)
Alltagstauglich
Es gibt auch Miniaturausgaben, die man problemlos und diskret unter der Alltagskleidung tragen kann.